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Baby: Gelbsucht bei Neugeborenen

Gelbsucht bei Neugeborenen ist kein Grund zur Sorge.

Junge Väter und Mütter sind häufig besorgt über jede kleine Veränderung bei ihren Neugeborenen. Und wenn dann auch noch Augen und Haut in den ersten Tagen im Anschluss an die Geburt einen gelblichen Farbton zeigen, herrscht große Verunsicherung. Es wird sich allergrößter Wahrscheinlichkeit nach um eine Neugeborenen Gelbsucht handeln, die bei fast zwei Drittel aller Kern gesunden Babys vorkommt. Gelbsucht bei Babys direkt nach der Geburt ist allerdings in fast allen Fällen harmlos. Sie hat nichts mit der bei Erwachsenen bekannten Gelbsucht (Hepatitis) und der damit verbundenen gefährlichen Viruserkrankung zu tun. Bei Frühgeburten sind sogar vier Fünftel aller Babys mit einer Neugeborenen-Gelbsucht betroffen.

Was ist eine Neugeborenen-Gelbsucht?

Gesunde Neugeborene kommen mit einer sehr hohen Anzahl an roten Blutkörperchen auf die Welt. Die außerhalb des Mutterleib überflüssig gewordenen Blutkörperchen zerfallen und es entsteht als Abfallprodukt dieser Reaktionen der Gallenfarbstoff Bilirubin. Die Leber des Babys ist noch nicht in der Lage den Farbstoff zügig zu verarbeiten und daher führt dies zu einer gelblichen Färbung der Augen und Haut der Neugeborenen. Es dauert rund 10-14 Tage bis die Leber den Farbstoff Bilirubin weitgehend abgebaut hat und die natürliche leicht rosa Farben der Gesichtsfarbe des Babys wieder zurückkehrt. Bilirubin kann im Blut nachgewiesen werden, sodass man mit einer Blutuntersuchung nachweisen kann dass es sich auch wirklich um eine Neugeborenen Gelbsucht handelt, so können aufgeregte Eltern ganz sicher gehen.

Die Blutuntersuchung wird die Konzentration des Farbstoffs im Blut aufzeigen und ab einem bestimmten Grenzwert wird eine spezielle Lichttherapie zur Behandlung des Neugeborenen in die Wege geleitet, da das Bilirubin ins Gehirn gehen und dort bestimmte Gehirnareale beschädigen könnte. Wer unsicher ist sollte aber zunächst seinen Kinderarzt aufsuchen, denn der wird in der Regel Erfahrungen mit Neugeborenen Gelbsucht haben.

Therapie: Neugeborenen-Gelbsucht

sollte der Kinderarzt wirklich feststellen, dass es sich um eine übermäßige Gelbfärbung handelt, wird er voraussichtlich einen Bluttest anordnen, der die Konzentration des Bilirubins im Blut quantifiziert. Üblicherweise wird in einem solchen Fall deutlich erhöhter Konzentration eine Behandlung der Neugeborenengelbsucht mit einer Fototherapie angeordnet. Bei der Fototherapie wird das Baby, nur mit einer Windel angezogen und einer Gesichtsmaske für die Augen geschützt in einen Inkubator für die Bestrahlung mit blauen Lichts (425-475 nm) gelegt. Der Farbstoff Bilirubin wird durch blaues Licht aufgeteilt und kann nun vom Körper über das Urin des Säuglings ausgeschieden werden. Eine solche Lichttherapie wird üblicherweise maximal ein bis zwei Tage durchgeführt.

In sehr seltenen Fällen sind die Bilirubin derartig stark erhöht, dass ein Blutaustausch vorgenommen wird. Das könnte der Fall sein wenn eine Rhesus-Faktor-Unverträglichkeit zwischen Mutter und Säugling festgestellt wurde.

Doch auch wenn die Werte des Farbstoffs Bilirubin unterhalb der Therapie empfohlenen Grenzwerte liegen, können Eltern etwas gegen die Neugeborenen Gelbsucht tun. Wer mit seinem Baby reichlich spazieren geht, tankt nicht nur Licht sondern sorgt auch mit der frischen Luft für einen gesunden Neustart ins Leben des Neugeborenen. Beachten muss man allerdings, dass Neugeborene keine direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt werden dürfen, weil ihre Haut noch keinen guten UV Lichtschutz aufgebaut hat. Alles also in Maßen. Wem es draußen zu kalt ist, der kann zumindest Kinderwagen oder Kinder wiege direkt vor ein geschlossenes Fenster mit hellen, indirekten Licht aufstellen. Wird das Baby zudem regelmäßig und häufig gestellt, so wird die Darmtätigkeit angeregt und eine erhöhte Ausscheidung des Farbstoffs unterstützt.

Warnsignale/Symptome für eine starke Neugeborenen Gelbsucht

neugeborenen gelbsucht babyIn den meisten Fällen ist die Gelbsucht bei Babys harmlos und man muss sich keine Sorgen machen. Trotzdem besteht natürlich die Gefahr einer überhöhten Bilirubin Konzentration im Organismus des Neugeborenen. Es besteht die Gefahr dass der Gallenfarbstoff sich im Gehirn (Kernikterus) ablagert.

Bilirubin ist kaum wasserlöslich, aber fettlöslich. Damit es zur Leber transportiert werden kann, wird es im Blut an das Bluteiweiß Albumin gebunden. Übersteigt die Menge des Bilirubins jedoch dessen Transportkapazität im Blut so kann freies und ungebundenes Bilirubin die Blut-Hirn-Schranke durchdringen und dort Schädigungen verursachen. Mögliche Langzeitfolgen sind: Hörstörungen, Sehstörungen, sowie Störungen der geistigen Entwicklungsfähigkeit.

Wie schon erwähnt gibt es zunächst keinen Grund für junge Eltern panikartig zu reagieren. Der Arzt im Krankenhaus oder ein verantwortlicher Kinderarzt sowie die Hebamme wird in den ersten Wochen in engen Kontakt mit den Eltern stehen und wird eine besorgniserregende stark überhöhte Gelbfärbung ansprechen. Ist dies der Fall, sollten entsprechende Therapiemaßnahmen vorgenommen werden.

Warnsignale und erste Anzeichen für eine derartige Ablagerung des Bilirubin im Gehirn können große Müdigkeit, absinken und geringe Aktivität und kaum Durst des Säuglings sein. Auch Atemnot, Schreie und Krämpfe können symptomatische Warnsignale/Symptome sein.

Zusammenfassung

Kurz zusammengefasst lassen sich folgende Punkte festhalten:

  1. Eine Neugeborenen Gelbsucht ist nichts ungewöhnliches. 60 % aller gesunden neugeborenen Kinder sind betroffen. Bei Frühgeburten sind es sogar 80 %.
  2. Die Symptome sind eine Gelbfärbung des Auges und eine gelblich anmutende Hautfarbe.
  3. Nach zwei Wochen sollte der Säugling überschüssiges Bilirubin im Organismus abgebaut und die Haut wieder eine normale Färbung angenommen haben.
  4. Bei stark erhöhter Konzentration des Bilirubin wird eine Lichttherapie angeordnet, in Ausnahmefällen ein Blutrausch.
  5. Häufiges Stillen und moderates indirektes Licht durch Spazierengehen hilft die Neugeborenen Gelbsucht schneller zu beenden.
  6. In sehr seltenen Fällen und sehr starken Konzentrationen des Gallen Farbstoffs im Blut kann es zu Schädigungen des Hirns kommen. Krankenhausärzte, Hebammen und Kinderärzte sind aber die ersten Wochen immer in engem Kontakt mit den jungen Eltern und dem Neugeborenen und können im Zweifelsfall Bluttest anordnen.

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