Skip to main content

Kind: Notfall Vergiftung – Was tun bei Unfall?

Vorwort zu Vergiftungsunfällen bei Kindern

Das größte Gesundheitsrisiko für Kinder ab dem ersten Lebensjahr und Jugendlichen, sind Unfälle. Die meisten dieser Unfälle sind allerdings nach Meinung von Experten zu ca. 60 % vermeidbar.
Laut einer aktuellen wissenschaftlichen Studie (KiGGS Studie) des Robert Koch-Institutes zum Unfallgeschehen von Kindern und Jugendlichen handelt es sich bei Unfällen von Kleinkindern vornehmlich um Stürze. In der Altersklasse der 0- bis 2-Jährigen liegt der Anteil der Unfälle hier bei 76 %. Zumeist ist der Unfallort die häusliche Umgebung.

Ein wesentlicher Unfallschwerpunkt bei Kleinkindern sind aber ganz offensichtlich Vergiftungen durch verschiedenste Substanzen.

Was genau ist eine Vergiftung?

Eine Vergiftung (auch: Intoxikation) ist die gesundheitsschädigende Wirkung von pflanzlichen, bakteriellen, chemischen, tierischen oder sonstigen Stoffen auf
den menschlichen Körper. Die Aufnahme kann über den die Atmungsorgane, den Verdauungstrakt, die Schleimhäute, die Haut oder durch
Wunden passieren. Wie schwer die Vergiftung ist, hängt mit der aufgenommenen Menge, also der toxischen Dosis, sowie der Schädigungswirkung zusammen.

Die häufigsten Vergiftungen bei Kindern ist die Einnahme von Haushaltsmitteln, beispielsweise Reinigungsmittel für die Körperpflege oder zur Haushaltsreinigung. Medikamente und Pflanzen stehen an zweiter Stelle.

Daher ist es für Eltern wichtig, sich notwendige Kenntnisse zum Thema anzueignen. Um das Risiko von Vergiftungsunfällen für ihre Kinder zu reduzieren.

Wichtige Kenntnisse zur Vorbeugung von Vergiftungen sind:

  1. Kenntnis der typischen Gefahrensituationen, die zu Giftunfällen führen
  2. Unterscheidung des gefährlicher und weniger gefährlicher Stoffe im Haushal
  3. Einschätzung der Hauptgefahren abhängig vom Alter des Kindes
  4. Einrichten eines „giftsicheren“ Haushalts

Typische Situationen die zu Vergiftungsunfällen bei Kindern führen

vergiftung kind notfall unfall

Bei einer potentiellen Vergiftung Ihres Kindes zögern Sie nicht: Rufen Sie umgehen die Notrufnummer 112

Die Meisten denken die gefährlichen Situationen entstehen durch mangelhafte Beaufsichtung des Kindes, das sich z. B. ein Reinigunsgmittel oder Medikament nimmt und es sich in den Mund schiebt. Das ist allerdings statistisch nicht bestätigt.

Im Gegenteil – Die folgenden Situationen sind die häufiger vorkommenden: Vater und Mutter putzen im Haushalt, das Kind ist in Reichweite und unter Aufsicht der Eltern. Das Telefon klingelt oder der Postbote steht an der Tür. Oder sie sind durch Kochen abgelenkt oder müssen schnell mal auf die Toilette. Kurz: Die Eltern werden abgelenkt und sind unaufmerksam. Der Haushaltsreiniger steht herum, da man ja nur „ganz kurz“ weg ist. Das neugierige Kleinkind ist neugierig und will selbst putzen oder heraus finden wie der Inhalt aus der lustigen bunten Flasche schmeckt. Der Elternteil kommt von der kurzen Ablenkung zurück und weiß nicht was das Kind gemacht hat.

Eltern und Großeltern unterschätzen häufig die Neugier und den Unternehmungsgeist ihres Kindes bzw. Enkels. Selbst bei intensiver und aufmerksamer Betreuung kommt es zu Ablenkung der Aufmerksamkeit der Betreuenden auf die ein oder andere Weise. Alle Gegenstände aus der Reichweite des Kindes zu verbannen, ist in der Praxis kaum durchführbar.

In jedem Lebensabschnitt der Kinder lauern Gefahren, denn das Verständnis und die Einsicht des Kindes sind noch am reifen. Besonders im ersten Lebensjahr benötigt das Kind einen intensiveren und besonderen Schutz, denn in dieser Phase möchte das Kind alles in den Mund stecken. Dieses Verhalten des Kindes ist vollkommen natürlich. Eltern müssen sich schnell in jeder neuen Umgebung eine Übersicht verschaffen – was ist im neuen Umfeld gefährlich für das Kleinkind? Nimmt das Baby etwas „Verbotenes“ in seinen Mund so müssen Mama und Papa freundlich, ruhig aber bestimmt bleiben und alles aus der Reichweite entfernen, was gefährlich sein könnte.

AlterUnfallarten
0 bis 6 MonateSturzunfälle, vor allem vom Wickeltisch
Transportmittelunfälle
Ersticken
circa 7 Monate bis
ca, 4 Jahre
Verschlucken von Gegenständen
Verätzungen / Vergiftungen durch Giftpflanzen, Reinigungsmittel, Medikamente, ätherische und Lampenöle.
Verbrennungen und -brühungen in der Küche (heiße Töpfe, Herd)
Ertrinken (Regentonne, Gartenteich), Treppenstürze, Elektrounfälle bspw. durch Steckdosen

ab ca. 5 JahrenVerkehrsunfälle, Freizeit- und Sportunfälle, Stürze
und Zusammenstöße

Verwechslung von Medikamenten

Schuldzuweisungen der Eltern an das Kind sind unangebracht. Das gilt auch für das 2. und 3. Lebensjahr – die Verständnisfähigkeit, vor allem das Erinnern von Verboten der Eltern im Augenblick des kindlichen Entdeckens ist eingeschränkt und eine Bestrafung wenig sinnvoll. Die Eltern sollten dem Kind erklären, warum etwas gefährlich ist und und daher weder probiert noch näher inspiziert werden soll. Die meisten Giftunfälle verlaufen glücklicherweise harmlos.

Zur Verwechslung von Medikamenten kommt es beispielsweise:

  • Zäpfchen gegen Fieber: Verwechslung mit Zäpfchen, die eigentlich für ältere Geschwister bestimmt sind.
  • Fluoridtablette (zur Kariesprophylaxe): Anstelle der Fluoridtablette wird versehentlich die Schilddrüsen- oder Jodtablette eines Elternteils verabreicht.
  • Behandlung bei Erbrechen: Zäpfchen für Erwachsene wird versehentlich dem Kind verabreicht.
  • Verwechslung der Getränke: Unbeschriftete Getränkeflasche enthalten Reiniger oder andere Mittel. Ein Kind trinkt aus der Flasche.
  • Verwechslung: Das gesunde Geschwisterkind bekommt aus Versehen Medikamente des kranken Kinds.

Wir werden diesen Artikel im Kürze für Sie erweitern!

 


Keine Kommentare vorhanden


Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *