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Masern

Was ist die Masernkrankheit

masern kinderkrankheitDie Masern sind eine hochansteckende und akute Infektion mit dem Masernvirus. Masern sind eine typische Kinderkrankheit, jedoch sind Jugendliche und Erwachsene zunehmend betroffen. Die Masern sind eine Krankheit, die man ernst nehmen muss: Sie gehen einher mit Fieber, einem rötlichen Hautausschlag der jucken auslöst, und eine Erkrankung der oberen Luftwege.

Die Ansteckung mit der Masernkrankheit erfolgt durch die sogenannte Tröpfcheninfektion. Tröpfcheninfektion heißt: durch Sprechen, Niesen, Husten. Sie verläuft in zwei Phasen. Im Vorstadium hat sie Ähnlichkeit mit einer Grippeerkrankung, im Hauptstadium bildet sich auf der Haut ein roter Ausschlag. Die Krankheit selber lässt sich nicht behandeln, lediglich die Symptome.

Zwischen 10-20 % der Menschen in europäischen Ländern erleiden im Zuge der Maserninfektion Komplikationen. Bei 0,1 % bis 0,3 % der Menschen sind diese Komplikationen lebensbedrohlich. Je älter der erkrankte Patient ist desto häufiger lassen sich Komplikationen feststellen.

Warum sind Masern so gefährlich?

Mittelohrentzündung, Lungenentzündung und Gehirnentzündung (Enzephalitis) gehören zu den am häufigsten auftretenden Komplikationen. Auch Jahre nach einer durchgestandenen Erkrankung an Masern kann es noch zu einer Hirnhautentzündung (sklerosierende Panenzephalitis /SSPE) kommen, deren Verlauf immer tödlich ist. Die Rate dieser nachträglichen Hirnhautentzündung infolge des Masernvirus ist jedoch äußerst gering, bei einem von 3300 Kindern tritt diese SSPE Spätkomplikation auf.

Daher gehören die Masern zu den gefährlichsten bekannten Krankheiten und sind seit 2001 nach dem Infektionsschutzgesetz meldepflichtig. Im Jahr 2012 konnten bei der Schuleingangsuntersuchung 92,5 % der Schulkinder in Deutschland eine vollständige Masernimpfung (zwei Impfungen) vorweisen. Um eine vollständige Ausrottung der Masern zu erreichen, benötigt man eine Impfquote von 95 %. Bei dieser Impfquote geht man davon aus, dass eine epidemieartige Ausbreitung nicht mehr möglich ist. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Impfquote in Deutschland gerügt und das Land hat sich gegenüber der WHO verpflichtet, die Masern bis 2015 zu eliminieren.

Masernimpfung und Impfgegner

masern symptomeIn den letzten Jahren hat sich in Deutschland eine Gegenbewegung gegen das Masern impfen gebildet. Die Gegner führen Nebenwirkungen und Impfschäden als Gründe gegen einen Impfschutz an. In der Tat gehen Impfungen relativ häufig mit Nebenwirkungen einher. So wird beispielsweise die Einstichstelle dick oder sie schmerzt. In einen von 50 Fällen löst die Impfung eine milde Form der Krankheit aus, denn der Impfstoff enthält stark abgeschwächte aber lebende Viren. Jedoch führt diese infolge einer Impfung ausgelöste milde Form der Krankheit nie zu schweren Komplikationen.

Impfbefürworter nennen das Verhalten der Impfgegner unverantwortlich. Masern ist eine gefährliche Erkrankung an der Menschen sterben und nicht nur die ungeimpften Kinder selbst sind gefährdet, sondern sie gefährden auch diejenigen Kleinkinder die noch keinen Impfschutz erhalten können.

Impfquote von 95%+ notwendig

Der Bundesverband der Kinder-und Jugendärzte kommentiert, dass der größte Feind der Impfungen ihr Erfolg sei. Häufig kommen ungeimpfte Menschen ohne Folgen davon, weil aufgrund der hohen Impfquoten die Krankheit selten geworden ist. Dabei gefährden sie jedoch die notwendig höhere Impfquote von 95 % die eine Ausrottung bedingt. Insbesondere zwischen dem sechsten Monat und der ersten Masernimpfung sind Kinder von einer Erkrankung besonders gefährdet. Die ersten sechs Monate verfügt das Baby über den sogenannten Nestschutz der Mutter, sofern diese die Masern bereits einmal hatte oder geimpft wurde. Alleine schon um ihre Kinder zu schützen sollten Eltern sich selbst impfen lassen, sofern dies noch nicht geschehen ist. Besonders heftig werden die Streits zwischen Eltern von ungeimpften Kindern und denen geimpfter Kinder beim gemeinsamen Besuch der Krippe, Kita oder des Kindergartens. Denn gerade hier ist die Ansteckungsgefahr mit Masern besonders hoch.

Ärzte sind verpflichtet, Masernerkrankungen sowie einen Verdacht an das Gesundheitsamt mit Angabe des Namens des Patienten zu melden.

Wer einmal an den Masern erkrankt ist wird nicht erneut daran erkranken. Das Immunsystem der Patienten hat Antikörper gegen den Virus entwickelt und der Bauplan zur Bekämpfung der Viren ist im Körper gespeichert – Betroffene verfügen nun über eine lebenslange Immunität

Diagnose – woran erkennt man die Masern

Angesichts der möglichen gefährlichen Komplikationen fragen sich Eltern woran man Masern bei Kindern und Erwachsenen erkennt. Prinzipiell werden drei Stadien der Krankheit festgestellt:

  1. Phase: Vorläuferstadium (3-5 Tage)
    in dieser ersten Phase treten Symptome wie Fieber, Schnupfen, Bronchitis, Husten und verquollene Gesichtszüge in Erscheinung. Neben einer erhöhten Lichtempfindlichkeit können Flecken an der Mundschleimhaut und im Wangenbereich festgestellt werden
  2. Phase: Hautausschlag (4-7 Tage)
    es treten die typischen roten Flecken auf der Haut auf die zunächst in der Nähe der Ohren beginnen und sich dann auf den ganzen Körper ausbreiten. In dieser Phase kann Fieber bis zu 40° die Symptome begleiten
  3. Phase: Stadium der Erholung (Rekonvaleszenz)
    in der Rekonvaleszenzphase verschwindet der Hautausschlag zunehmend. Während die natürlichen Abwehrkräfte zurückkehren, können am Körper feine Hautschuppen entstehen.

Da die Symptome von Masern denen von Röteln oder Scharlach sehr ähneln, kann zur Absicherung der Diagnose eine Laboruntersuchung durchgeführt werden. Der Nachweis erfolgt über virusspezifische IGM Antikörper, die als Zeichen einer frischen Infektion an Masern gelten. Der direkte Nachweis der Viren wird nach aktuellem Wissensstand nur bei Verdacht auf Riesenzellpneumonie oder Patienten mit schwachen/unterdrückten Immunsystem durchgeführt.

Bei einer die Masern begleitenden Gehirnentzündung (Enzephalitis) kann der Virus durch eine Probe der Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit (Liquor) nachgewiesen werden.

Fragen zum Erkennen und der Diagnose von Masern

Woran erkennt man Masern?In den ersten 3-5 Tagen treten Symptome wie Fieber, Bronchitis, Schnupfen, Husten und verquollene Gesichtszüge auf. Auch Halsschmerzen und schmerzhafter trockener Husten, Müdigkeit, Abgeschlagenheit sowie Kopf- und Bauchschmerzen können auftreten.
Nach 4-7 Tagen kommt der Hautausschlag mit den typischen roten Flecken auf der Haut.
Woran erkennt man Masern bei Kindern?Es gibt keine wesentlichen Unterschiede bei dem Erkennen der auftretenden Symptome bei Kindern. 90% der Menschen bekommen die Masern (oder die immunisierende Impfung) im Kindesalter und können kein zweites Mal ernsthaft erkranken.
Woran erkennt man Masern bei Erwachsenen?Heutzutage tritt die Kinderkrankheit Masern häufiger auch bei älteren Menschen auf. Das liegt daran, dass häufig kein ausreichender Impfschutz vorliegt. Seit den 1970er-Jahren wurden zwar flächendeckend Masern-Impfung durchgeführt, allerdings häufig unzureichend: Es wurden statt zwei Impfungen nur eine Impfung durchgeführt. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt daher allen nach 1970 Geborenen, ihren Impfschutz zu prüfen und sich gegebenenfalls ein zweites Mal zu impfen. Die Symptome sind die gleichen, allerdings trifft die Krankheit Erwachsene häufig härter als Kinder.
Woran erkenne ich Masern beim Baby?
Zunächst kommt die Krankheit mit klassischen Erkältungssymptomen: Fieber, Husten, Schnupfen und Lichtempfindlichkeit, dann rote Flecken mit einem weißen Punkt auf der Wangenschleimhaut, die auftauchen, wenn das Fieber leicht sinkt. Beim zweiten Schub steigt das Fieber und der typische rote, fleckige Ausschlag, beginnt hinter den Ohren und überzieht dann den ganzen Körper.
Eine Auswertung des Robert Koch-Instituts im Epidemiologischen Bulletin 1/2016 offenbart, dass die besonders gefährdeten Kleinkinder häufig nicht geimpft wurden. In etwa 90 Prozent der ungeimpften Kinder infizieren sich früher oder später mit den Viren. Betroffene sollten sich umgehend an den Kinderarzt wenden.
Was ist der Unterschied zwischen Masern und Windpocken?Auch wenn beides Virus-Krankheiten sind, so gibt es doch Unterschiede. Bei Windpocken entwickeln sich aus kleinen Knötchen Bläschen mit einer klaren Flüssigkeit, die zumeist heftig jucken. Zumeist werden die Windpocken nicht von hohen Fieber begleitet.
Was ist der Unterschied zwischen Masern und Röteln?Der Hautausschlag einer Infektion mit Röteln wird häufig mit Masern verwechselt. Der Wesentliche Unterschied zu Masern liegt in der Art des Hautausschlags. Die roten Flecken bei Röteln fließen nicht oder nur weniger ineinander über.
Welchen Arzt bei Masern aufsuchen?Erste Anlaufstation ist der Kinderarzt. Am Wochenende ist der kinderärztliche Notdienst erreichbar. Geben Sie immer umgehend den Verdacht auf Masern an, denn die Ansteckungsgefahr ist hoch.
Warum sind Masern meldepflichtig?Seit 2001 gilt nach dem Infektionsschutzgesetz die Meldepflicht von Masern. Ärzte müssen die Erkrankung oder den Verdacht auf Erkrankung an das zuständige Gesundheitsamt mit Namensnennung des Patienten melden. Das Kind darf gemäß dem Infektionsschutzgesetz frühestens fünf Tage nach Ausbruch des Hautausschlags oder Abklingen der Symptome in die Schule oder in den Kindergarten.

Verlauf der Masernkrankheit

bei 80-90 % aller Fälle heilen die Masern ohne weitere Probleme aus. Allerdings kommt es bei 10-20 % der erkrankten Patienten zu Komplikationen. Die Infektion führt in einem Zeitraum von ca. sechs Wochen zu einem geschwächten Immunsystem und macht die Patienten empfänglich für bakterielle Infektionen, wie beispielsweise die Mittelohrentzündung, Lungenentzündungen, Bronchitis oder Durchfallerkrankungen (Diarrhoe). Gesunde Menschen ohne Immunisierung können den Ausbruch der Erkrankung durch eine schnelle postexpositionelle Impfung unterdrücken.

Patienten mit Immunschwäche und chronisch kranke Kinder können eine postexpositionelle Prophylaxe gegen Masern als passive Immunisierung in Form von humanen Immunglobulin erhalten. Passive Immunisierung bedeutet, dass die Patienten Antikörper erhalten, die das Virus bekämpfen. Dies steht der normalen Impfung gegenüber, bei der sich um eine sogenannte aktive Impfung (auch: aktive Immunisierung) handelt. Bei der aktiven Impfung erhält man abgeschwächte Viren, sodass der Körper lernt selbst Antikörper zu bilden. Anders als die aktive Impfung kann die passive Impfung keinen dauerhaften und lebenslangen Impfschutz bieten.

Masern – Therapie und Behandlung

Mit Masern infizierte Kinder sollten Schonung und absolute Bettruhe einhalten. Erst nach drei fieberfreien Tagen lässt man die Kinder wieder aufstehen. Der Raum sollte regelmäßig gut gelüftet werden und gegen direkten Lichteinfall abgedunkelt werden. Bei Fieber sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden und ab 38,5 °C können kühlende Wadenwickel angelegt werden. In Absprache mit dem Kinderarzt können fiebersenkende Mittel ebenso wie hustenstillende Mittel verabreicht werden. Treten bei den Kindern Komplikationen auf, wie beispielsweise die angesprochene Mittelohrentzündung oder Lungenentzündung, wird der Kinderarzt in der Regel ein Antibiotikum verschreiben. Prinzipiell gilt, dass Eltern unmittelbar nachdem sie Symptome der Masern feststellen Kontakt mit dem Kinderarzt aufnehmen. Wenn das kranke Kind Atembeschwerden, starke Kopfschmerzen, Erbrechen, Fieberkrämpfe, einen steifen Nacken oder Bewusstseinsstörungen zeigt, so kann es sich um die gefürchtete Hirnhautentzündung (postinfektiöse Enzephalitis) handeln und es sollte umgehend ein Notarzt gerufen werden.

Kontakt mit Verwandten und Freunden vermeiden

Bis zum Abklingen der Symptome sollte man den Kontakt mit Verwandten und Freunden vermeiden, damit das Umfeld sich nicht ebenfalls ansteckt. Eine Ausnahme sind durch Impfung oder bereits erfolgte Erkrankung immunisierte Personen. Laut dem Infektionsschutzgesetz darf das Kind frühestens fünf Tage Ausbruch des Hautausschlags oder dem Abklingen aller Symptome erst wieder in die Schule oder den Kindergarten. Es wird aber empfohlen das Kind für ein bis zwei Wochen zu Hause zu behalten damit es sich von der Krankheit erholen kann. Babys die noch nicht geimpft wurden sollte man von Kindern mit Masernerkrankung besser fernhalten.

Übertragung – Ansteckung mit Masern

masern virus

Transmissions-Elektronen- Mikroskopie (TEM) Aufnahme des Masernvirus

Der Masern Virus ist ein so genannter RNA-Virus, mit der Bezeichnung Briarcus morbillorum. RNA-Virus bedeutet, dass sein Erbgut aus Rinonukleinsäure besteht. Die Menschen sind der einzige wird für den Masernvirus, deren Zellen des Nervensystems und Immunsystems eher bevorzugt befällt. Der Virus an sich ist empfindlich gegen Wärme, fettlösende Substanzen, Desinfektionsmittel und Licht. Jedoch kann er sich bei einer ausreichend verfügbaren Menge empfindlicher Menschen epidemieartig in der Bevölkerung verbreiten. Bei einer 95-prozentigen Impfquote gilt der Masern Virus als ausgerottet. Aufgrund mangelhafter Impf -Disziplin verfehlt Deutschland dieses Ziel seit Jahren.

Masern Virus

Der Virus wird über Tröpfchen der Atemluft übertragen, beispielsweise bei Sprechen, Niesen oder Husten eines infizierten Patienten (Tröpfcheninfektion). Der Masernerreger kann bis zu 2 Stunden in der Luft überleben. Ein gesunder Mensch, der über seine Atemwege, die Augenbindehaut oder den Blutkreislauf Kontakt mit dem infektiösen Tröpfchensekret bekommt, steckt sich mit annähernd 100 %iger Wahrscheinlichkeit an. In 95 % kommt es dann auch zum Ausbruch der Krankheit mit den entsprechenden Symptomen. Von der Ansteckung bis zum Ausbruch vergehen in der Regel 8-10 Tage. Diese Zeit nennt man Inkubationszeit. Nach weiteren 4-6 Tagen beginnt dann der Hautausschlag am Körper. Die größte Ansteckungsgefahr geht vom Patienten fünf Tage vor dem Auftreten des Ausschlags auf der Haut und etwa vier Tage nach dem Auftreten des Hautausschlags aus.

Schwangere Frauen, die die Masern bereits hatten oder gegen die Krankheit geimpft wurden geben ihrem Neugeborenen etwa sechs Monate Nestschutz mit auf den Weg. In dieser Zeit sind die Kinder auch vor der Maserninfektion sicher.

Fragen zum Masern Erreger / Virus

Was ist der Erreger von Masern?Masern sind eine Virusinfektion. Der Virus (Briarcus morbillorum) ist ein so genannter RNA-Virus, dass heißt er besteht aus Ribonukleinsäuren.
Warum ist Antibiotika bei Masern nicht wirksam?Antibiotika helfen nur gegen Bakterien, nicht gegen Viruserkrankungen. Masern-Patienten mit Komplikationen wie beispielsweise einer Lungenentzündung (superbakterielle Infektion) kriegen allerdings Antibiotika für die bakteriell bedingten Komplikationen.
Warum bekommt man Masern nur einmal?Während der Erkrankung an Masern beginnt der Körper mit der Produktion von Antikörpern um die Krankheit zu bekämpfen. Die Gedächtniszellen des Körpers merken sich die Struktur des Virus und können bei erneuten Auftreten des Virus im Körper umgehend mit der Produktion der Antikörper beginnen. Damit ist man immun, wenn man einmal Masern hatte.
Kann ich feststellen ob mein Kind gegen Masern geimpft wurde?Die Impfung gehört in Deutschland zum Standard und wird im Impfpass des Kindes eingetragen. Alternativ lässt man eine Titer-Bestimmung durchführen.
Was ist eine Titer-Bestimmung?Liegt der Impfpass nicht mehr vor, so kann eine sogenannte Titer-Bestimmung feststellen, ob bereits Antikörper im Blut des Kindes vorhanden sind. Die Bestimmung des Titers (auch: Schutztiter, Impftiter) gibt an, ob und wie viele Antikörper gegen den Krankheitserreger im Körper des Kindes vorhanden sind.

Die Impfung gegen Masern

Der Impfstoff gegen Masern enthält lebende aber stark abgeschwächte Masernviren. Man bezeichnet die Verabreichung als aktive Immunisierung. Bei der aktiven Impfung geht es um den Aufbau eines langfristig wirksamen Schutzes gegen die Viruskrankheit. Der Körper lernt mit denen schwachen Viren im Körper umzugehen und Antikörper dagegen zu entwickeln. Die Gedächtniszellen speichern dann den Bauplan des Virus und können deswegen in Zukunft bei Bedarf erneut Antikörper ausbilden. Auf diese Weise lernt der Körper sich selbst zu heilen, ohne der Gefahr der voll aktiven und gefährlich ausgeprägten Viren ausgesetzt zu sein.

Ab wann kann man gegen die Masern impfen?

masern impfung

Bereits nach der ersten Impfdosis bilden 85-95 % Antikörper gegen Masern.

Frühestens im 11.  Lebensmonat und spätestens im 14. Lebensmonat sollten die Kinder die Impfung erhalten. Die erste Impfung wird deswegen in der Regel in Form eines Kombipräparats mit Impfstoffen gegen Mumps und Röteln verabreicht. Man bezeichnet sie auch als MMR Impfstoff  (Masern-Mumps-Röteln). Die zweite Impfdosis kann auch ein Kombipräparat gegen Windpocken enthalten, sie wird als MMRV-Impfung (Masern-Mumps-Röteln-Varizellen) bezeichnet. Diese Impfstoffkombinationen sind ab dem elften Monat zugelassen, jedoch können sie bei erhöhten Ansteckungsrisiko auch ab dem neunten Monat eingesetzt werden. Die zweite Impfdosis ist frühestens einen Monat nach Erhalt der ersten Impfung möglich. Eltern sollten darauf achten dass sie spätestens im zweiten Jahr des Kindes gegeben wird.

Sind Kinder an Masern erkrankt, so sollten die Eltern in Erfahrung bringen, ob sie bereits die Masern hatten, bzw. ob sie über einen Impfschutz verfügen. Ist dies nicht der Fall, so erhalten Betroffene Erwachsene den MMR-Impfstoff nicht den MMRV-Impfstoff. Dies gilt allerdings nur für eine kurze Zeitspanne – Betroffene können innerhalb der ersten drei Tage nach einer potentiellen Ansteckung noch geimpft werden.

Wirksamkeit des Masern Impfstoffs

Der Impfstoff gegen Masern ist sehr gut in seiner Wirksamkeit. Bereits nach Erhalt der ersten Impfdosis bilden 85-95 % der Geimpften anschließend Antikörper gegen die Erkrankung. Nach dem Erhalt der zweiten Dosis des Impfstoffs weisen nahezu 100 % der Geimpften schützende Antikörper gegen Masern auf. Einmal mit dem Bauplan des Vi1rus ausgestattet ist der Körper ein Leben lang mit Impfschutz ausgestattet und immunisiert.

Nebenwirkung der Impfung

Nach Erhalt der Impfung kann es dann an der Einstichstelle zu Rötungen, Schwellungen und Schmerzen kommen. Manchmal sind in der Nähe liegende Lymphknoten betroffen und schwellen an. Es kann zu leichten bis mäßigen Fieber kommen, zu Unwohlsein, Mattigkeit, Kopfschmerzen oder auch Magen-Darm Beschwerden. Bei etwa 2 % kann es zu einem schwachen Hautausschlag kommen. Die Erscheinungen sind allerdings nur von vorübergehender Natur.

In sehr seltenen Fällen kann es zu allergischen Reaktionen auf den Impfstoff kommen. Eltern deren Kinder eine bekannte Allergie gegen Antibiotika oder Hühnereiweiß haben, sollten Rücksprache mit ihrem Arzt nehmen, bevor sie die Impfung durchführen lassen.

Quellen

  1. Neue WHO-Zahlen. Masernimpfung rettet Millionen Leben. Springermedizin.de 10.02.2014.
  2. Erste Erfahrungen mit der Umsetzung der neuen IfSG-Meldepflichten für impfpräventable Krankheiten aus der Sicht des Robert Koch-Instituts. RKI Epid. Bull. 4, 33 (2014)
  3. Robert Koch-Institut: Impfquoten bei der Schuleingangsuntersuchung in Deutschland 2012. Epid. Bull. 16, 137, 120 (2014).
  4. Weigl / Zusammenhang zwischen regionaler Durchimpfungsrate und ärztlicher Impfeinstellung niedergelassener Kinderärzte, Praktiker und Allgemeinmediziner in ganz Deutschland. Inaugural-Dissertation, Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Greifswald 2012.

Nationales Referenzzentrum für Masern, Mumps, Röteln

Robert Koch-Institut
Seestr. 10
13353 Berlin
Tel.: +49 (0)30 – 18754–2516, – 23 08
Fax: +49 (0)30 – 18754–2598
Internet: www.rki.de


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